Wasser zu Gold

■ Entscheidung über die Zukunft des Turmes im Schanzenpark am Montag

Und aus dem Wasserturm wurde ein Goldturm. So könnte sich das Ende der seit 1989 um das Gemäuer im Sternschanzenpark kreisenden Geschichte lesen. Denn am Montag entscheidet der Kerngebietsausschuß Eimsbüttel, ob in Zukunft Hotelgäste den Turm bevölkern oder auch die AnwohnerInnen ihn nutzen werden.

Die GAL hat sich juristisch für die Sitzung gewappnet. Mit einem Gutachten will sie gegen die Pläne des Münchner Investors Ernest Joachim Storr zu Felde ziehen. Der will den Turm zum Hotel ausbauen, obwohl er 1990 den Zuschlag als Eigentümer bekam, weil er vollmundig eine öffentliche Teilnutzung versprach.

Von vornherein, hält die stadtentwicklungspolitische GAL-Sprecherin Heike Sudmann dem Münchener vor, habe er das lukrative Hotel geplant. Indizien: Er ließ den Turm so lange leer stehen, daß er nun keine Genehmigung mehr für den Weiterverkauf braucht. Mit der Erlaubnis für den Hotelbau könne er den Turm für satte 3 Millionen Mark weiterverschachern. Er selbst zahlte seinerzeit eher symbolische 39.000 Mark.

Sudmann hält es sogar für wahrscheinlich, daß eine Mehrheit des Kerngebietsausschusses gegen das Hotel votiert. Darüber jedoch könne sich die Verwaltung hinwegsetzen. Deshalb hat die GAL die verwaltungsrechtlichen Grundlagen unter die Lupe genommen. Ergebnis: Schon die Genehmigungsgrundlage, die beim Verkauf für die kommerzielle Teilnutzung herangezogen wurde, sei falsch. Der Investor habe deshalb keinen Anspruch auf eine Genehmigung für den Hotelbau. Elke Spanner