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„Ökologen unerwünscht“

■ Zerstochene Reifen und zersägte Pfähle im Wattenmeer

Der seit Monaten schwelende Konflikt in Dithmarschen und Nordfriesland zwischen Naturschützern und Kritikern der geplanten Erweiterung des Nationalparks Wattenmeer hat sich zugespitzt: In der Nähe von Friedrichskoog fanden am Montag Deicharbeiter zahlreiche Zaunpfähle an der Grenze zum Nationalpark durchgesägt vor – „offenbar von Motorsägen mutwillig zerstört“, vermutet Eckart Schulze, stellvertretender Leiter des Amtes für Land- und Wasserwirtschaft in Heide.

Merkwürdige Dinge ereignen sich an der Dithmarscher Küste seit Monaten immer wieder: Ein Verbotsschild mit dem Hinweis „Ökologen unerwünscht“, das Naturschützer vergangene Woche im Kaiser-Wilhelm-Koog gesichtet haben, gehört dabei noch zu den harmlosen Vorkommnissen. Ein Vogelzähler fand seinen Wagen mit zerstochenen Reifen vor; vorigen Mittwoch war einem Naturfotografen aus den Niederlanden Ähnliches widerfahren. Vogelzähler berichteten zudem wiederholt von Behinderungen ihrer Arbeit: Mitglieder der „Bürgerinitiative Neufelderkoog (BIN)“hätten ihnen „deutlich zu verstehen gegeben, daß sie verschwinden sollen“, sagt Klaus Günther vom Wattenmeerbüro des Worldwide Fund for Nature (WWF) in Husum.

Sachbeschädigungen seien „keine Art, Konflikte zu lösen“, erklärte eine Sprecherin der BIN. Zugleich räumte sie ein, daß die „Wahl der Worte“bei mehreren Gesprächen am Deich „nicht immer optimal war“. Heike Wells

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