: Schwere Belastung
■ Welt-Alzheimer-Tag: Allein in Hamburg sind 21.000 Menschen erkrankt
Allein in Hamburg gibt es zur Zeit etwa 21.000 Alzheimer-Kranke. „Diese Krankheit wirkt sich auf die gesamte Gesellschaft aus, da es in den kommenden Jahren immer mehr alte Menschen geben wird“, sagte Bettina Mutschler, zweite Vorsitzende der Hamburger Alzheimer Gesellschaft anlässlich des heutigen Welt-Alzheimer-Tages.
Die Ursachen der unheilbaren Krankheit sind noch nicht erforscht. „Etwa 5 Prozent der Alzheimer Fälle sind genetisch bedingt. Eine andere Ursache kann das Alter an sich sein, da die körpereigenen Reparaturmechanismen versagen“, erläutert Mutschler. Auslöser für die Symptome sind Eiweißablagerungen im Gehirn, die zur Zerstörung der Zellen und damit zur Schrumpfung des Gehirns führen.
„Wenn jemand seinen Hausschlüssel verlegt, ist das völlig normal. Steht aber jemand mit dem Schlüssel in der Hand vor der Haustür und weiß nicht, was er tun soll, dann ist das ein deutliches Anzeichen für Alzheimer“, erläutert die Expertin. Orientierungsstörungen bei älteren Menschen sollten ernst genommen werden, da sie im frühen Stadium noch behandelt werden könnten. „Oft gestehen sich aber weder die Patienten noch deren Angehörige ein, dass sie von Alzheimer betroffen sind.“
Nach Angaben der Gesellschaft werden 60 bis 80 Prozent der Kranken zu Hause gepflegt. „Für die Angehörigen ist das eine starke körperliche und seelische Belastung“, weiß Mutschler. Die Patienten würden immer orientierungsloser und veränderten häufig ihre Persönlichkeit: „Es kann sein, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr erkennen oder grundlos extrem eifersüchtig werden. Im letzten Stadium wird die Belastung für die Angehörigen meist so groß, dass die Patienten in eine Pflegeeinrichtung überwiesen werden.“ lno
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