: Zoff um grüne Stiftung
■ Partei– und Fraktionsvorstand werfen Initiative Alleingang vor
Berlin (taz) -Die Initiative von grünen Parteifunktionären und nicht–grüner Prominenz zur Gründung einer „Heinrich–Böll– Stiftung“ hat am Wochenanfang heftigen Streit im Parteivorstand ausgelöst. Lukas Beckmann, Vorstandssprecher der Grünen, ist in den Augen seiner Kollegin Jutta Ditfurth schlicht „ein Betrüger“, wie sie in der Vorstandssitzung am Montag erklärte. Michael Vesper, Geschäftsführer der grünen Bundestagsfraktion, mußte sich in der Fraktionsvorstandssitzung von der Sprecherin Borgmann einen glatten „Vertrauensbruch“ vorhalten lassen. Beide hatten am vergangenen Sonntag zu einem Treffen aufgerufen, auf dem über die Gründung einer Grünen–nahen Stiftung beraten wurde. Eine solche Stiftung könnte „Staatsknete“ in Höhe von bis zu 60 Millionen DM beantragen und daraus Alternativprojekte oder Bildungsarbeit finanzieren. Kritisiert wurde in Partei– und Fraktionsvorstand vor allem, daß die Initiatoren des Kreises - unter ihnen auch Otto Schily und eine Reihe nicht–grüner Prominenz wie z.B Robert Jungk - ihre Absichten nicht vorher den entsprechenden grünen Gremien mitgeteilt hatten. Außerdem widerspreche es der Beschlußlage des Bundeshauptausschusses, der eine eigene Kommission für die Stiftungsgründung ins Leben rufen wollte - was allerdings noch nicht geschehen ist. ulk Siehe auch Kommentar Seite 4 Die taz geht in die Wirtschaft Zum Aufbau eines eigenen Wirtschaftsteils der taz, der Ende September anlaufen soll, sucht die Redaktion Verstärkung. Wir stellen ein: 1 Wirtschaftsredakteurin Wir fordern: Besonderen Blick auf die Binnenwirtschaft und Zukunftsbranchen sowie journalistische Erfahrung, auf daß der taz–Wirtschaftsteil informativ sei und Vergnügen bereite. Wir bieten: Wachstum (der taz–Lohn kann nur steigen), Stabilität (taz bleibt taz), aktive Bilanz (wir schreiben immer mehr als wir wissen). Bewerbungen bitte richten an: taz–Wirtschaftsredaktion, Wattstr.11–12, D–1000 Berlin 65
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