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Wer wußte wann was?

■ Regierungssprecher Ost und das Informations–Chaos

Stolz verkündete Kanzlersprecher Friedhelm Ost gestern vor der Bundespressekonferenz: „Der Bundeskanzler war vom Einlenken der DDR lange nicht so überrascht, wie es die Presse dargestellt hat.“ Daraufhin stellte die Korrespondentin des österreichischen Rundfunks die unangenehme Frage: „Wieso hat der Kanzler dann gestern nachmittag noch ganz anders geantwortet?“ Auf meine Frage, was er vom Ergebnis des Gesprächs zwischen Bahr und der DDR–Führung halte, erklärte er: „Das ist doch alles eine Fama!“ Darauf Ost: „Ich weiß nicht, was Sie ihn im Trubel des Kinderfestes gefragt haben. Ich kann Ihnen jedoch versichern, daß er so nicht geantwortet hat.“ Die Korrespondentin: „Ich habe es aber auf Band...“ Schallendes Gelächter in der Bundespressekonferenz. Auf die Frage, wann die Bundesregierung von der DDR benachrichtigt worden sei, antwortete Ost: „Wir haben vertrauliche Gespräche geführt und nichts veröffentlicht. Für uns ist entscheidend, was die DDR verlautbart. Über Gespräche auf Parteiebene zwischen SPD und SED werden wir nicht informiert.“ Ob denn mit dieser Entscheidung der DDR die Diskussion über eine Änderung des Grundgesetzes überflüssig werde, lautete eine weitere Frage. Man müsse erstmal abwarten, ob die Asylanten nun nicht auf anderen Wegen in die Bundesrepublik kämen, erklärte Ost: „Vielleicht landen die jetzt alle auf dem Rhein–Main–Flughafen in Frankfurt.“ Tina Stadlmayer

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