Radioaktiver Spiegel

Frankfurt (taz) - Spiegel–Leser/innen leben gefährlich. Wie die Monatszeitung Medikament und Meinung, herausgegeben vom Bundesverband der pharmazeutischen Industrie, in ihrer September–Nummer mitteilt, könne die intensive und langjährige Lektüre des Spiegel möglicherweise zur „Entstehung von Krebs“ führen. Untersuchungen des Krebsforschungszentrums Karlsruhe hätten ergeben, daß ein Kilogramm Spiegel mit 20 Bequerel Radioaktivität belastet sei. Die Strahlung resultiere aus „Weißmachern zur optischen Verbesserung der Papierqualität“, berichtet das Blatt weiter. Es handele sich dabei in erster Linie um die Radionukleide Radium 226 und Thorium 232, die - aufgrund ihrer hohen Ionisationsdichte - biologisch stark wirksam sein sollen. Fazit: taz lesen, denn die taz verzichtet seit Jahren auf „Weißmacher“ aller Art. Daß - nebenbei gesagt - die Lektüre von Medikament und Meinung anhaltende Übelkeit und Brechreiz auslöst, ist im Moment nur das Problem von ... kpk