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Nicaragua: Sandinisten und Kirche nehmen Dialog wieder auf

■ Treffen Ortegas mit Führern der katholischen Kirche / Kirchenvertreter fordern die Wiederzulassung ihres Rundfunksenders und die Rückkehr ausgewiesener Priester

Managua (afp) - Nicaraguas Präsident Daniel Ortega ist am Samstag mit führenden Vertretern der katholischen Landeskirche zusammengetroffen, um die Beilegung der Spannungen zwischen beiden Seiten zu erörtern. Bei dem knapp dreistündigen Gespräch in der apostolischen Nuntiatur in Managua wurde die Einberufung eines gemischten Ausschusses für nächsten Dienstag vereinbart. Die Kommission soll eine Liste aller bestehenden Probleme und einen Plan zu ihrer Lösung erarbeiten. An der Unterredung nahmen der Erzbischof von Managua, Kardinal Miguel Obando y Bravo, der apostolische Nuntius Paolo Giglio, Justizminister Rodrigo Re yes, der Minister im Präsidialamt Rene Nunez und mehrere Mitglieder der Nicaraguanischen Bischofskonferenz (CEN) teil. Die Beziehungen zwischen der linksgerichteten Regierung und der Landeskirche hatten sich in den letzten fünf Jahren ständig verschlechtert und waren vor zehn Monaten auf einem Tiefpunkt angelangt. Hauptforderungen der Kirche sind die Wiederzulassung ihres Rundfunksenders „Radio Catolica“ und die Rückkehr nach Nicaragua von führenden ausgewiesenen Kirchenvertretern. Im vergangenen Oktober hatten die sandinistischen Behörden eine große Druckerei der Kirche in Managua geschlossen. Anfang Januar war „Radio Catolica“ mit Sendeverbot belegt worden. Anfang Juli erhielt der Sprecher des Erzbistums, Bismarck Carballo, Aufenthaltsverbot. Kurz darauf wurde der Vizepräsident der Bischofskonferenz, Pablo Antonio Vega, des Landes verwiesen. Die Kirchenführung, insbesondere Kardinal Obando, fordert die Aufnahme von Verhandlungen zwischen der Regierung und den antisandinistischen Guerillaorganisationen. Dies haben die Sandinisten bislang entschieden abgelehnt. Regierungsvertreter betonten immer wieder, es werde „niemals“ Verhandlungen mit Söldnern geben, die „im Dienst der US–Regierung stünden“.

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