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AKW–Panne mit Folgen

■ Zwischenfall in Schweizer AKW größer als vermutet / Erst private Messungen brachten die Wahrheit an den Tag

Bern/Freiburg (taz) - Was von den Beteuerungen der Atomiker, künftig eine offenere Informationspolitik zu betreiben, zu halten ist, zeigen die Vorgänge um dasAKW Mühleberg im schweizerischen Kanton Bern, aus dem kürzlich radioaktiver Staub entwichen war. Da nach Ansicht der Bernischen Kraftwerke AG ein derartiges Ereignis keine öffentliche Bekanntgabe erfordere, war der Atomunfall erst zehn Tage später bekannt geworden; die Kantonsregierung erfuhr ihn aus der Zeitung. Mittlerweile mußte die staatliche Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernenergieanlagen (HSK) eingestehen, daß die Menge des ausgetretenen verstrahlten Staubes doch größer war, als behauptet. Grund für dieses verspätete Eingeständnis war ein Artikel in der „Berner Zeitung“ über private Messungen des Physikers Andre Masson. Der hatte ermittelt, daß die radioaktive Strahlung nahe des AKW um 30 Prozent über dem Durchschnittliegt. Das offizielle Meßprogramm, so hieß es am Freitag in Bern, dauere noch an. Ein Gefährdung der Bevölkerung wurde aber schon mal ausgeschlossen. Th. Scheuer

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