: Wer bezahlte Hasenfus?
Aus Washington Stefan Schaaf
Bei dem am Montag im Süden Nicaraguas abgeschossenen Transportflugzeug handelt es sich um eine in San Salvador stationierte Maschine, die von einer privaten US–Hilfsorganisation der Contra genu Am Dienstagabend zeigten US–Fernsehgesellschaften erste Bilder von dem abgestürzten C–123– Transportflugzeug und dem einzigen Überlebenden der Mission, dem aus Wisconsin stammenden 35jährigen Eugene Hasenfus. Dieser gab an, US– Militärberater aus El Salvador zu sein, doch trifft dies offiziellen amerikanischen Stellen zufolge nicht zu. Sein Bruder sagte im amerikanischen Fernsehen, man habe von Hasenfus nur gewußt, daß er in Florida einen Job bei einer Luftfrachtfirma habe. Außenminister Shultz stritt am Mittag ab, daß Hasenfus oder der Flug der C–123 in irgendeiner Form mit US–Regierungsinstitutionen wie dem State Department, der Luftwaffe oder der CIA zusammenhänge. Auch die zwei bekanntesten in den Vereinigten Staaten operierenden privaten Hilfsorganisationen haben eine Verwicklung in die Affaire dementiert. Die „Civilian Material Assistance“ mit Hauptquartier in Alabama sagten ebenso wie der von General Singlaub geleitete „Council for a free World“ nichts von Hasenfus zu wissen. Im Kongreß gab es einzelne und vorsichtige Äußerungen der Mißbilligung über diese erneute Verstrickung von US–Bürgern in den Krieg der Contra gegen die nicaraguanische Bevölkerung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen