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Die Affaire Eugene Hasenfus schlägt Wellen

■ US–Vize Bush war angeblich über Contra–Hilfe informiert

Washington (afp) - Die Afffaire um das vor einer Woche über Nicaragua abgeschossene Flugzeug nimmt in den USA immer größere Ausmaße an. Das Weiße Haus war amerikanischen Presseberichten zufolge nicht nur über die Nachschublieferungen privater Hilfsorganisationen der USA für die Contras in Nicaragua unterrichtet, sondern hat diese auch gebilligt und gefördert. US–Vizepräsident George Bush kannte den Amerikaner kubanischer Abstammung Max Gomez, der die Hilfslieferungen für die antisandinistischen Rebellen koordinierte, berichtete u.a. die Los Angeles Times am Samstag. Gomez war von Eugene Hasenfus, dem in Nicaragua gefangengenommenen einzigen Überlebenden unter den vier Insassen der abgeschossenen Maschine, als Koordinator der Hilfslieferungen für die Contras genannt worden. Nach Angaben des San Francisco Examiner stellte Bushs Berater für Sicherheitsfragen, Donald Gregg, Gomez dem Vizepräsidenten mit der Erläuterung vor, er solle auf einen „heiklen Posten“ in El Salvador kommen. Die Los Angeles Times berichtete, Gregg habe Gomez eine Empfehlung für den Oberbefehlshaber der salvadorianischen Luftwaffe, General Juan Rafael Bustillo, mitgegeben. Der Examiner meldete ferner, nicht nur der Bush–Berater Gregg, sondern auch der Leiter der Lateinamerika–Abteilung im US–Verteidigungsministerium, Nestor Sanchez, ein ehemaliges CIA–Führungsmitglied, habe Gomez zu dem Posten in El Salvador verholfen. Diese Informationen erhellten, auf welche Weise eine Gruppe von Verantwortlichen der Regierung ein Netz privater militärischer und finanzieller Hilfe für die Contras gesponnen hätten, mit dem die Beschränkungen unterlaufen würden.

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