: Weniger Flüchtlinge
■ DDR–Transitregelung sperrt Flüchtlinge aus
Hamburg (dpa) - Die seit dem 1. Oktober dieses Jahres geltende neue DDR–Transitregelung hat die Zahl neu ankommender Asylbewerber in West–Berlin gesenkt, sich aber auf die Bundesländer kaum oder nur geringfügig ausgewirkt. Das hat eine dpa–Umfrage ergeben. Nach der neuen DDR– Regelung wird von den DDR–Vertretungen im Ausland nur noch den Personen ein Transitvisum ausgestellt, die über ein Anschlußvisum für die Bundesrepublik oder ein anderes Land verfügen. Der größte Teil von den 459 Personen, die vom 1. bis 9. Oktober in West–Berlin Anträge auf Asyl stellten, war nach Angaben der Berliner Innenverwaltung schon vor dem 1. Oktober in die Stadt gekommen. Die danach eingetroffenen 44 neuen Asylbewerber waren überwiegend Tamilen, die mit gefälschten englischen Pässen einreisten. In der ersten Oktoberwoche wurden von West– Berlin 1.736 Asylbewerber in andere Bundesländer weitergeleitet. Im September hatte West–Berlin im Rahmen des Verteilverfahrens 308 Personen aufgenommen. Die Räumung der zeitweilig überfüllten Notunterkünfte wird fortgesetzt. Der Rückgang der Anzahl der Asylbewerber hat dazu geführt, daß die Asylfrage sowohl in den Wahlkämpfen zur bayerischen Landtagswahl als auch zur Hamburger Bürgerschaftswahl beiweitem nicht mehr die anfangs befürchtete Rolle spielte. Bayerns Sozialminister Franz Neubauer (CSU) dringt jedoch weiterhin auf eine umfassende Lösung des Problems.
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