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I N T E R V I E W Keine Nachhilfe für Rau

■ Klaus von Dohnanyi, Spitzenkandidat der Hamburger SPD, zwei Wochen vor der Bürgerschaftswahl

taz: Herr von Dohnanyi, was passiert, wenn Sie in Hamburg nicht die absolute Mehrheit bekommen? Dohnanyi: Die Fakten sprechen für die Mehrheit. Die CDU wird unter 40 Prozent bleiben, die FDP kommt klar nicht in die Bürgerschaft und die GAL wird eher bei sieben als bei acht Prozent sein. Das bedeutet für uns eine Mehrheit der Sitze, und darauf kommt es an. Deshalb spekuliere ich ungern über Alternativen. Eine Koalition mit der GAL ist völlig ausgeschlossen? Leute wie Schily, Peta Kelly oder Fischer in Hessen haben begonnen, sich den Realitäten zu nähern. Auf der Bundesebene taugen die Grünen auf keinen Fall für die Regierungsverantwortung. Holger Börner hat die Koalition in Hessen möglich gemacht. Ich habe keine Berührungsangst gegenüber den Grünen, aber man kann die Regierungsverantwortung in Hamburg nicht mit ihnen teilen - in Hessen geht es offenbar. Die Vermutung liegt nahe, daß Sie bei einem für Sie ungünstigen Wahlergebnis Koalitionsverhandlungen bis nach dem Bundestagswahltermin in Januar hinauszögern... Die Stadt muß regierungs– und entscheidungsfähig sein. Wir werden doch nicht für taktische Manöver gewählt. Auf dem Wahlparteitag der SPD steht das Thema „Steuern“ ganz oben. Hat Johannes Rau sein Wahlkampfkonzept geändert? Johannes Rau macht deutlich, was wir wirklich wollen und da ist die Stuerpolitik ein wichtiger Punkt. Haben Sie ihm da Nachhilfeunterricht gegeben? Nee, hab ich nicht. (lacht) Der SPD–Landrat in Schwandorf hat der Partei geraten, deutlichere Aussagen zum Ausstieg aus der Atomkraft zu machen... Wir tun das ja in Hamburg. „Ausstieg in zehn Jahren“ ist ein gutes Ziel. Ob es nun zehn oder dreizehn werden, das kann keiner sagen. Wichtig ist, daß wir jetzt konkret und mit klarer Fristsetzung anfangen. Interview: Tina Stadlmayer

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