: Syrien und Paris fahnden gemeinsam
■ Syrischer Vize bestätigt Unterstützung Frankreichs / Innenminister hofft auf „echte Zusammenarbeit“
Paris (ap/taz) - Der syrische Vizepräsident Abdelhalim Chaddam hat bestätigt, daß sein Land mit den französischen Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet, um weitere Terroranschläge in Frankreich zu verhindern. Chaddam sagte am Mittwochabend im französischen Fernsehen: „Eine Zusammenarbeit zwischen dem französischen und dem syrischen Sicherheitsdienst ist eingeleitet worden. Die syrische Regierung hat ihren Sicherheitsbehörden sehr klare Anweisung gegeben, mit den französischen Behörden zusammenzuarbeiten, um die für die Anschläge in Paris Verantwortlichen zu stoppen.“ Er ließ jedoch einen Bericht der Zeitung Le Monde unbestätigt, daß Syrien Frankreich dabei geholfen habe, zu einem Stillhalteabkommen mit den Attentätern zu gelangen, die für die fünf Bombenanschläge im Raum Paris in der Zeit vom 8. bis 17. September verantwortlich gemacht werden. In einem Interview mit dem saudi– arabischen Magazin al–magallah bestätigte der französische Innenminister Pasqua, daß sich „Damaskus sehr wohlwollend gegenüber Frankreich verhalte“. Dem Magazin zufolge sagte Pasqua, er glaube nicht, daß irgendein arabisches Land hinter der Serie blutiger Anschläge vor kurzem in Paris stehe. Er glaube, daß es zu echter Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Syrien in Bezug auf das kommen wird, was sich in Frankreich und Libanon abspielt. Der französische Außenminister Raimond hatte dagegen am Mittwoch vor der Nationalversammlung erklärt, daß Frankreich die Lieferung von Waffen an Syrien blockiert und jüngste Aufträge für solche Lieferungen abgelehnt hat. Die Blockierung betreffe Verträge aus den Jahren 82 und 84 über den Verkauf von Raketen und Kampfhubschraubern.
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