: Piraten gegen Bonzen
■ Untergrundsender „Schwarzer Kanal“ strahlte aus
Mit Themen der Friedens– und Anti–Atomkraftbewegung in der DDR hat sich am späten Freitag abend in Berlin der Piratensender „Schwarzer Kanal“ auf der UKW–Frequenz 99,2 Megahertz für eine halbe Stunde zu Wort gemeldet. Nach heftiger Kritik am Atomkurs der DDR und der UdSSR (“Abschalten der AKWs, und zwar sofort“; Vorschlag eines „nationalen Protesttags“, während dem alle Haushalte im Fünf–Minutenrhythmus Elektrogeräte an– und ausschalten sollen, bis die „Sicherungen in Kraftwerken durchfliegen“) kündigte der Sprecher „das dicke Ding an, das jeden Bonzen fuchtig werden läßt“. Danach will sich der Sender - nach der DDR–sendung „Schwarzer Kanal“ benannt - an jedem letzten Freitag im Monat zur gleichen Zeit wieder melden. Die Frequenz stehe noch nicht fest. Aber: „Wer suchet, der findet.“ Ob die Aktion eine Provokation des Staatssicherheitsdienstes ist, so die Berliner Morgenpost, wird sich spätestens dann zeigen. taz
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