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Kommunalwahlen in Peru

■ Beobachter werten die Wahlen als Test für die Regierung von Präsident Garcia

Lima (ap) - In Peru fanden am Sonntag Kommunalwahlen statt. Sie werden als erster Test für die 15 Monate alte Regierung von Präsident Alan Garcia gewertet. Zu wählen sind die Bürgermeister und die Gemeinderäte. Wahlberechtigt sind 8,5 Millionen Peruaner, davon allein 3,1 Millionen in der Hauptstadt Lima, wo fast ein Drittel der 20 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung des Landes lebt. Auf Lima konzentriert sich das Hauptinteresse. Hier bewarb sich Bürgermeister Alfonso Barrantes um eine weitere Amtsperiode. Er ist Vorsitzender der in Opposition zur Regierung stehenden Vereinigten Linken und war 1985 bei den Präsidentschaftswahlen auf dem zweiten Platz gelandet. Nach Meinung von Beobachtern könnte eine Abwahl des erklärten Marxisten Barrantes zum Zerfall der Vereinigten Linken führen, in der er zu den gemäßigten Kräften zählt, der aber auch Parteien angehören, denen Kontakte zur Guerillabewegung „Leuchtender Pfad“ nachgesagt werden. Für Garcias Amerikanische Revolutionäre Volksallianz (APRA), bewirbt sich der bis zum Wahlkampf wenig bekannt gewesene Jorge del Castillo um das Amt des Bürgermeisters. Ebenfalls Chancen wurden dem ehemaligen Bürgermeister Luis Bedoya von der konservativen Christlichen Volkspartei eingeräumt. Fünf weitere Kandidaten galten als Außenseiter. Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 14 Uhr MEZ und schlossen um 21 Uhr MEZ. Der Sieger in Lima dürfte bei knappem Ausgang am Montag morgen feststehen. 60.000 Soldaten und Polizisten wurden aufgeboten, um die Wahllokale zu schützen. Der „Leuchtende Pfad“ hatte mit Störaktionen gedroht. In der Stadt Huancayo haben Angehörige der Organisation am Samstag eine APRA–Kandidatin für den Stadtrat umgebracht. Der Mord geschah in den Räumen eines örtlichen Rundfunksenders, in dem sie arbeitete.

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