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Q U E R S P A L T E Bekenner–Brief

■ Jetzt erst recht: SPD wählen

Es ist schwer geworden, sich zur SPD zu bekennen - schwer und doch so notwendig. Darum gerade jetzt: Ich wähle SPD, und wenn ich die einzige wäre! Die Niederlage macht die Genossen doch nur stärker. Richtig wütend werden sie jetzt. Gerhard Schröder will „zurückholzen“, Michael Guggemos will Geißlers Sau eine „Horde Eber hinterherschicken“ und selbst Björn Engholm hat jetzt genug von dem Gerede von „Versöhnung“. Die Jungs werden kämpfen bis zum Umfallen, denn „wer nicht kämpft, hat schon verloren“, sagt Peter Glotz. Und wie sie kämpfen! Eine völlig neue Wahlkampfstrategie wird entworfen. Alle arbeiten mit: „Jetzt geht es darum, so viele Stimmen wie möglich zu kriegen“ (Vogel), „die Effektivität des Wahlkampfes wird gesteigert, die Themen gestrafft“ (Brandt), „das Arsenal an Argumenten wird umgewandelt in Gesprächsgegenstände mit den Bürgern“ (Rau). Ja, der Spitzenkandidat, er geht mit seiner Überzeugungskraft allen voran, er will „jetzt von der Sache reden, um die es geht“, er hat „Hunger auf Stimmen“ und wird (folgerichtig) „in den nächsten Wochen auf die Menschen zugehen“. Was für ein Mann! Wie recht hat Glotz, wenn er Rau neben Kohl stellt: „Er ist präziser, er ist kompetenter und er ist menschlicher“ (Rau natürlich!). Diese Partei ist geschlagen, doch nicht besiegt, sie wird auch ein 25 nächsten Bundestagswahl noch in einen furiosen Sieg verwandeln, denn die „saublöde Prozentdebatte“, wie Vogel schon sagt, lenkt doch nur von dem wesentlichen ab: Auf die Qualität, nicht auf die Quantität der Stimmen kommt es an. Also meine Stimme hat die SPD und die ist von hoher Qualität. Lieschen Harms

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