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Neue Heimat preisstabil

■ NH–Rückkauf für eine Mark ist perfekt / Zustimmung der Aufsichtsrats gilt als sicher

Aus Berlin Martin Kempe

Der Rückkauf der Neuen Heimat durch die gewerkschaftseigene Holdinggesellschaft BGAG ist inzwischen perfekt und soll - wie beim Verkauf vor sechs Wochen - eine runde Mark kosten. Wie die BGAG am Mittwoch in Frankfurt mitteilte, hat sie sich mit Horst Schiesser, dem Noch–Besitzer des Baukonzerns, über die „Modalitäten des Verkaufs der Geschäftsanteile“ an eine Treuhandgesellschaft geeinigt. Hierüber liege ein „notariell beurkundetes, unwiderrufliches Angebot“ vor. Dieses Angebot der BGAG gilt bis zum 30. November. Schiesser soll die Kosten erstattet bekommen, die ihm in seiner sechswöchigen Gastrolle als Herr über mehr als 200.000 Wohnungen entstanden sind. Laut einer Meldung der Agentur Reuter hat er Ansprüche von mehr als 30 Millionen Mark geltend gemacht. Fortsetzung auf Seite 2 Außerdem wurde ihm ein Kreditrahmen von maximal 25 Millionen Mark seitens der BGAG zugesagt, falls er aufgrund seiner NH–Aktivitäten mit seinen Banken Schwierigkeiten bekommen habe. Der inzwischen zurückgetretene NH– Vorstandsvorsitzende Jürgen Havenstein muß von der NH abgefunden werden. BGAG–Vorstandssprecher Stanzick erklärte, der Rückkauf der Neuen Heimat durch die BGAG könne jetzt nur noch am Aufsichtsrat der Gewerkschaftsholding scheitern, in dem der DGB–Vorsitzende Breit sowie die Vorsitzenden der meisten Einzelgewerkschaften vertreten sind. Die Zustimmung des Aufsichtsrats gilt als sicher. In jedem Fall werde die BGAG eine Auffanggesellschaft gründen, die die Neue Heimat von Schiesser übernehmen soll. Allerdings gibt es noch keinen Interessenten aus der Wohnungswirtschaft, der sich - so wie es die Übereinkunft zwischen der BGAG und den Banken vorsieht - mit 49 Prozent an der Neuen Heimat beteiligen will. Mit dem Rücktritt Schiessers als Vorsitzender des NH–Aufsichtsrats und Havenstein als Vorstandsvorsitzender sind nach einer Erklärung der BGAG „die Voraussetzungen für eine geordnete Fortführung und stufenweise Beendigung der Aktivitäten der Neuen Heimat Gemeinnützig auf mittlere Frist gemeinsam mit den Gläubigerbanken und der öffentlichen Hand geschaffen“. Als Treuhänder ist der frühere Vorstandsvorsitzende der Hessischen Landesbank, Heinz Sippel, im Gespräch. Ob die Führung der BGAG das Schiesser–Abenteuer unbeschadet übersteht, entscheidet sich auf einer BGAG–Aufsichtsratssitzung am Donnerstag. Als wahrscheinlich gilt, daß zumindest BGAG–Chef Alfons Lappas seinen Stuhl räumen muß.

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