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Was kostet der Rhein?

■ Sandoz: Der Schadensersatz wird hochgerechnet

Nach dem Rhein– wie lassen sich diese quantifizieren? Baden–Württemberg hat dazu eigens eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Der Leiter des Büros von Umweltminister Gerhard Weiser, Gugel, konnte gestern erste Ergebnisse der Schadens– Hochrechnungen mitteilen, machte gleichzeitig aber auf die Schwierigkeiten aufmerksam, die das Monetarisieren einer Öko–Katastrophe mit sich bringt. Die Baden–Württemberger haben sich zunächst auf den Aal konzentriert. Entlang der 263 km langen baden–württembergischen Rheinstrecke ergab die Bestandsaufnahme des Ministeriums mittels Elektrofischerei, daß 98 Prozent der Aale (440 Tonnen) an den Nervengiften von Sandoz verendet sind. Gesamtschaden für die Fischer einschließlich der Ertragseinbußen in den nächsten fünf Jahren: 5,5 Mio. Mark. Diese Zahl wurde ausgehend vom üblichen monatlichen „Hektarertrag Aal“ ermittelt. Die Schäden an der übrigen Fischpopulation werden weit geringer eingeschätzt, sind aber noch nicht ermittelt. Ebenfalls noch zu quantifizieren sind laut Gugel die Polizeikosten, Untersuchungskosten der chemischen Landesuntersuchungsanstalten und Wirtschaftskontrolldienste, sowie die Schäden am Kleingetier und die ökologischen Langzeitschäden. Doch spätestens hier stoßen die Rechner an ihre Grenzen. Wieviel ist ein Flußkrebs wert, wieviel ein Wasserfloh oder eine Insektenlarve? Gugel: „Da fangen die Probleme an“. Vermutlich wird hier ein Pauschalbetrag für die Zerstörung des Öko–Systems eingesetzt. Da letztlich aber nur materielle Schäden in Rechnung gestellt werden, dürfte die Gesamtforderung Baden–Württembergs 20 Mio. Mark sicher nicht übersteigen. - man -

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