: Italien in Iran–Deal verwickelt?
■ Radikale Partei fordert Untersuchungsausschuß gegen Verteidigungsminister Spadolini / Kommissionsberichte über illegale Waffenverkäufe
Rom (taz) - Einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß will die Republikanische Partei von Verteidigungsminister Giovanni Spadolini in Italien einsetzen lassen, um das Problem illegalen und halblegalen Waffenhandels im Lande zu klären. Der Schritt signalisiert wohl eher eine Flucht nach vorn: die Radikale Partei hatte den Rücktritt Spadolinis gefordert, nachdem Presseberichte aus den USA und Dänemark eine Verwicklung italienischer Stellen in den Waffen– Geiseln–Deal zwischen den USA und dem Iran zu belegen scheinen. Gerade recht kommt da den Republikanern Spadolinis die Fertigstellung eines Kommissionsberichts über zwei Jahrzehnte illegaler Waffenverkäufe und Schiebereien im Lande: darin sind, neben zahlreichen Dienststellen, auch Minister und hohe Politiker nahezu aller anderen Parteien verwickelt, dazu die ihnen unterstellten Polizeikörper und Geheimdienste, oft in Zusammenarbeit mit kriminellen Vereinigungen wie der Geheimloge Propaganda2 und der Mafia. Das Parlament wird sich kommende Woche mit der Klärung der Vorwürfe befassen.
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