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Brisante AKW–Studie weiter geheim

Hamburg (taz) - Die Genehmigungsbehörde für die AKWs Stade und Brunsbüttel, das schleswig–holsteinische Sozialministerium, hat sich erneut vor der Kieler Landespressekonferenz geweigert, Auskünfte zu einem noch vor Tschernobyl fertiggestellten Gutachten des TÜV Norddeutschland zu erteilen, wonach die Sicherheitsbehälter dieser Siedewasserreaktoren im Falle einer Kernschmelze schon nach drei Stunden platzen würden. Die Brisanz der Studie liegt auf der Hand: Selbst wenn man irrealerweise vorraussetzt, Behörden und Bevölkerung würden überhaupt informiert, bliebe Millionen von Menschen im Umkreis Hamburgs keine Zeit mehr zur Flucht. Auch dem Hamburger Senat als Mehrheitsaktionär der HEW, die immerhin die Betriebsführung in Stade und Brunsbüttel innehat, verweigerte Sozialministerin Gräfin von Brockdorff bisher die Einsicht in das „Drei–Stunden–Gutachten“. Von dessen Existenz hatte der Senat erst durch eine Kleine Anfrage der GAL–Abgeordneten Bettina Hoeltje am 3. Juli erfahren. Möglicherweise will er diese Einsichtnahme nun „herbeiklagen“. Dennoch bleibt der Senat in der Antwort auf eine neuerliche GAL–Anfrage vom 31.10. bei seiner Zehn–Jahres– Frist für einen Ausstieg aus der Atomenergie. Das Gutachten führe da „nicht zu anderen Schlußfolgerungen“. FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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