piwik no script img

Männer, schaut auf die Frauen!

Düsseldorf (taz) - 52 Prozent der Bevölkerung sind weiblich und das ist die bessere Hälfte, doch nur 17 Prozent der rechtskräftig Verurteilten in Nordrhein–Westfahlen waren 1985 Frauen. Lediglich 1,8 Prozent der verurteilten Frauen landen im Knast; jede Zweite wegen Diebstahls– oder Unterschlagungsdelikten. Männer begehen etwa 95 Prozent der schweren Straftaten wie Raub, Erpressung oder Körperverletzung, und auch 89 Prozent der Sexualdelikte gehen auf ihr Konto. Das teilte auf einer Pressekonferenz Minister Krumsiek mit.Doch wer nun glaubt, daß Kriminologen sich insbesondere der Männerkriminalität gewidmet hätten, irrt. „Körperliche Schwäche“, „psychische Passivität“ und „innere Kräfte“ der Frauen wurden bemüht, um die Abweichung vom „Normalzustand“, der Männerkriminalität (!), zu ergründen. Warenhausdiebstähle von Frauen werden auch schon mal als „kleptomanische Entäußerung einer sexuellen Störung verstanden“. Über Männer findet sich Entsprechendes in keinem der einschlägigen Handbücher. JS

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen