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Invasion der Barmherzigkeit

■ Mutter Teresa schickt 400 Missionare nach Nicaragua und der Papst sich selbst nach Australien und Bottrop

Berlin (taz) - „Papstwetter“ empfing denselben bei seinem ersten Besuch auf dem Fünften Kontinent. Im Gegensatz zu der Visite in Neuseeland, wo nur schlappe 30.000 Menschen dem Oberhaupt der katholischen Kirche lauschten, waren bei der ersten Messe in Canberra glatte 100.000 Menschen dabei - und das bei nur 251.000 Einwohnern, von denen nur ein knappes Drittel katholische sind. Nach seiner Fernost–Reise wird Johannes Paul II. schon im Mai nächsten Jahres näheren Zielen entgegenziehen und Bottroper und Gelsenkirchener Boden küssen. Einer wundersamen Vermehrung der gläubigen Seelen wird sich demnächst auch das gottlose Nicaragua nicht verschließen können. Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa, die seit Freitag unter den Sandinisten weilt, erhielt von Präsident Ortega persönlich die Zusage, daß 400 „Missionare der Barmherzigkeit“ in dem Land tätig werden können. Im Vergleich zum Papst kam Mutter Teresea freilich auf keinen grünen Zweig: Ihrem Pilgerzug zum Wallfahrtsort Cuapa folgten nur 3.000 Menschen. klh

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