BRD–Gewehr im Iran

■ Sendung von bundeseigener Firma ist“unbedenklich“

Berlin (taz) - Die Nummer der amtlichen Unbedenklichkeits– Bescheinigung für eine Luftfracht nach Teheran nannte die Firma Fritz–Werner–GmbH triumphierend der taz, nachdem in den letzten Tagen im Hessischen Rundfunk und am Montag in einer Teil–Auflage der taz die Frage aufgetaucht war, ob es sich dabei um Kriegsmaterial gehandele. Die Exil–Zeitung des iranischen Ex–Präsidenten Banisadr hatte gemeldet, daß die Fritz– Werner–GmbH (eine Tochter der Deutschen Industrie–Anlagen GmbH, die über die Berliner Industriebank der Bundesregierung gehört) am Samstag zehn Kisten und eine Palette leicht entzündbarer „chemischer Güter“ an das Teheraner Verteidigungsministerium losschicken wollte. Die Fracht wurde am Montag ausgeflogen. Der Absender hat dementiert, daß sie Kriegsmaterial enthält, und behauptet, es habe sich um Ersatzteile für Werkzeugmaschinen und Lacke der Bayer AG Leverkusen gehandelt. Aber die Angaben der Exilzeitung klingen plausibel: denn die Fritz–Werner–GmbH produziert u.a. Werkzeugmaschinen, mit denen im Iran - wie in anderen Ländern - seit Jahren das deutsche Schnellfeuer–Gewehr „G 3“ der Fa. Heckler und Koch in Lizenz hergestellt wird. Und der Adressat ist im Iran für die Kriegsproduktion zuständig. Business as usual - ob „unbedenklich“, ist eine andere Frage. toha