piwik no script img

Südafrikanische Regierung verschärft Ausnahmezustand

■ Auch Versammlungen in geschlossenen Räumen dürfen jetzt von der Polizei verboten werden / Rechtsextreme demonstrierten am Wochenende für den Burenstaat

Johannesburg (afp) - Am Freitag hat die Regierung in Pretoria die seit 12. Juni geltenden Notstandsbestimmungen weiter verschärft. Künftig darf die Polizei Versammlungen in geschlossenen Räumen verbieten, ohne eine vorherige richterliche Genehmigung einzuholen, wie dies bislang galt. Die Maßnahme richtet sich nach Angaben aus Oppositionskreisen gegen die Boykottkampagne, die zu Weihnachten von der größten zugelassenen Anti–Apartheid–Organisation UDF geplant ist. Etwa 3.000 rechtsextreme weiße Südafrikaner haben am Samstag in Krugersdorp, 50 Kilometer westlich von Johannesburg, eine Kundgebung für die Gründung einer nur Weißen vorbehaltenen Burenrepublik abgehalten. Die Veranstaltung wurde von der paramilitärischen rechtsextremen Organisation Afrikaner Weerstandsbeweging (AWB) einberufen. AWB–Führer Eugene Terreblanche, der an der Spitzes eines zwölfköpfigen berittenen Kommandos auf der Kundgebung sprach, betonte, die Afrikaander seien „das auserwählte Volk“. Die meisten Kundgebungsteilnehmer trugen die Khaki–Uniform der AWB mit einem Hakenkreuz auf der Armbinde. Unter dem Namen „Silberfalken“ bekannte Mitglieder des mil tärischen Flügels der AWB hielten unerwünschte Zuschauer vom Demonstrationsort fern. Ein Team des südafrikanischen Fernsehens sowie ein Fotograf der US– Wochenzeitung Time wurden daran gehindert, Aufnahmen zu machen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen