piwik no script img

Q U E R S P A L T E Verursacher–Prinzip

■ Ein wenig Geduld mit den Chemie–Konzernen bitte

Sehen Sie, es regelt sich doch alles! Umweltschützer und Politiker müssen nur mal richtig auf den Tisch hauen, schon geht die Chemie–Industrie in sich. Auch in den Konzernen habe sich angesichts der Serie von Chemieunfällen „Skepsis und erhöhte Wachsamkeit“ ausgebreitet, teilt ein Verbandsfunktionär mit. Das hat sich am Freitag auch gleich bestätigt: als abermals zwei Tonnen Giftbrühe aus dem BASF–Werk in den Rhein flossen, hat die Werksleitung das gleich gemerkt und den Vorfall bei den zuständigen Behörden freiwillig gemeldet. Damit wäre auch der Vorwurf der „unverantwortlichen Informationspolitk“ aus der Welt, den sogar CDU–Politiker inzwischen erheben. Gebt der Chemie– Industrie doch ein bißchen Zeit! Der gute Wille ist doch vorhanden. Selbst die Einrichtung einer Umwelt–Polizei will sie akzeptieren und sie in ihrem schweren Amt „nach Kräften unterstützen“. Das könnte zum Beispiel so aussehen, daß der Werkschutz an den konzerneigenen Abflußrohren Posten steht und der Herkunft verdächtiger Abwässer sogleich unerbittlich nachgeht. So gesehen, ist es selbstverständlich nicht erforderlich, die Abwasserbestimmungen zu verschärfen, da haben die Chemie–Vertr der Unternehmen ausgeführt wird, ist doch allen geholfen. Warum ist man darauf bloß nicht schon früher gekommen? Lieschen Harms

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen