4.000 gegen Räumungen

Berlin (taz) - Mehr als 4.000 Demonstranten haben am Dienstag abend in Göttingen spontan gegen die Räumungen von drei besetzten Häusern protestiert. Die Demonstration richtete sich auch gegen die Gewalttätigkeiten der Polizei und gegen die mehrstündige Massenfestnahme von über 400 Jugendlichen in der Nacht zu Dienstag. Auf Transparenten hieß es dazu: „Göttingen - Bullenstadt, wir haben dich zum Kotzen satt!“ Im Rahmen der Demonstration wurde eine Göttinger Hauptumgehungsstraße von etwa 1.500 Leuten für etwa eine Stunde blokkiert. Die Polizei griff ausnahmsweise nicht ein. Während sich der Göttinger Oberbürgermeister Arthur Levy (SPD) von den Polizeiaktionen distanzierte, wurde das Vorgehen der Sicherheitsbehörden vom niedersächsischen Innenministerium ausdrücklich gebilligt. Scharfe Kritik auch von der Opposition im hannoverschen Landtag: „Überschreitung der Kompetenzen“ wirft der SPD–Rechtsexperte Werner Holtfort der Polizei vor. Gerhard Schröder, Fraktionschef der Landtags–SPD, distanzierte sich von Hausbesetzungen, da sie nicht rechtmäßig seien. E