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Teilnahme trotz Vorbehalten

■ Trotz Kritik aus den eigenen Reihen fahren Grüne mit Regierungsmitgliedern und Aktion Sühnezeichen zur Einweihung einer Jugendbegegnungsstätte nach Auschwitz

Berlin (taz) - Kurz vor Antritt der Auschwitzreise haben die Grünen einen Kompromiß mit ihren eigenen Bedenken gefunden. Am Sonntag soll vor den Toren des „Stammlagers“ Auschwitz eine Jugendbegegnungsstätte eingeweiht werden, ein Projekt, das von der Aktion Sühnezeichen zusammen mit polnischen Partnern vorangetrieben wurde. Streitpunkt innerhalb der Grünen war die Teilnahme von Antje Vollmer und den MdBs Fischer und Schierholz, weil die Einweihung durch die Fa milienministerin Süssmuth den Charakter eines Regierungsaktes bekam. Die Teilnahme wurde von einigen Grünen als „politisch instinktlos“ bezeichnet. Die Grünen werfen den mitreisenden FDP– und SPD–Vertretern, Mischnik und Vogel vor, die Wiedergutmachungsregelung in dieser Legislaturperiode verhindert zu haben; insbesondere Frau Süssmuth lasten sie den zynischen Bericht ihres Hauses zur Wiedergutmachung an. Die Vorwürfe wurden in einer Erklärung erneut formuliert. Frau Süssmuths Rolle in Bonn sei mit ihrem Auftritt in Auschwitz „schlicht unvereinbar“. Allerdings betonen Vollmer, Fischer und Schierholz, daß sie sich entschieden haben, sich „gleichwohl an der Einweihung zu beteiligen“ - jedoch als Mitglieder der Aktion Sühnezeichen. „Gleichzeitig“ wollen sie es „nachdrücklich ablehnen, wenn Regierungs– und Parlamentsmitglieder als quasi offizielle Delegation der Bundesrepublik in Auschwitz auftreten“. kh

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