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Streik bei der französischen Nachrichtenagentur afp dauert an

Berlin - (taz) Traurige Stille herrscht schon seit vergangenem Montag an einem der drei Agentur–Fernschreiber im Tickerraum der taz - und sie wird noch eine Weile weiter herrschen. Die Beschäftigten der französischen Nachrichtenagentur afp haben am Donnerstag in einer Urabstimmung beschlossen, den bisher auf das Bonner Büro begrenzten Streik weltweit auszudehnen. Er soll 48 Stunden dauern und eventuell verlängert werden, falls die Direktion die geplante Umstrukturierung der Agentur nicht zurücknimmt. Die Pariser Journalisten haben unterdessen eine Gesellschaft gegründet, die sich um „Verteidigung und Ausbau des Weltranges“ von afp bemühen soll. Während bislang alle Nachrichten aus den Länderbüros der Agentur nach Paris gelangen, dort übersetzt beziehungsweise umgeschrieben und an die Abonnenten in aller Welt gesandt werden, sollen die Büros nun in die Regionen selbst verlegt und ihre Anzahl reduziert werden. Von etwa 2.000 Beschäftigten der afp würden etwa 200 durch diese Maßnahmen wegrationalisiert. Daß diese Maßnahmen nun in aller Schnelle umgesetzt werden sollen, liegt an den hohen Defiziten der Agentur - knapp 20 Millionen Mark allein in diesem Jahr. Als erstes sollte der deutschsprachige Dienst in Paris aufgelöst und nach Bonn transferiert werden, was den Protest der Mitarbeiter in Paris hervorrief. Der Grund für die Ablehnung der Umstrukturierung liegt nach Angaben von Günter Kern, afp–Mitarbeiter in Paris, in der Befürchtung, das afp–Büro in Bonn werde auf wackligen Füssen stehen, da eine Deutschlandberichterstattung nicht vorgesehen sei.Die Direktion, so war von Pierre Lemoine zu hören, werde sich allenfalls auf Diskussionen um Modalitäten und Abfindungen einlassen, nicht jedoch auf eine Rücknahme des gesamten Projekts. -ant–

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