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US–Senatoren für SALT II

■ In einem Schreiben plädiert die Mehrheit der Senatoren für die Einhaltung der Grenzen des SALT II–Vertrages

Washington (dpa/taz) - Senatoren beider US–Parteien haben Reagan aufgefordert, sich wieder an die Obergrenzen des SALT–II– Vertrages zur Begrenzung der strategischen Rüstung zu halten. In einem am Montag veröffentlichten Schreiben von 57 Senatoren - darunter auch zehn Republikaner - heißt es unter anderem, der Bruch des Vertrages durch Washington bedeute eine „offene Einladung“ an Moskau, ebensolche Schritte zu unternehmen. Die USA hatten am 28. November den 131. mit Marschflugkörpern ausgerüsteten B–52–Bomber in Dienst gestellt und damit die SALT–II–Obergrenze für Waffen mit Mehrfachsprengköpfen überschritten. Die US–Streitkräfte könnten diese Obergrenze wieder unterschreiten, indem sie beispielsweise ein mit Interkontinentalraketen bestücktes U–Boot der Poseidon–Klasse verschrotten würden. Die US–Regierung hat jedoch in den vergangenen Wochen mehrfach angedeutet, daß sie keinen solchen Schritt plane. Der 132. modifizierte B–52– Bomber soll im Januar in Dienst gehen. Wenn Anfang des nächsten Jahres der neue Kongreß zusammentrifft, wird sich entscheiden, ob der Appell der Senatoren ernst gemeint ist. Dann nämlich werden sie darüber entscheiden müssen, ob sie der Finanzierung weiterer Rüstungsprojekte zustimmen, solange alte Modelle nicht ausrangiert werden. Um die in dem 1979 geschlossenen, jedoch nie ratifizierten Rüstungskontrollabkommen festgelegte Obergrenze von 2.250 Trägersystemen nicht zu überschreiten, müßten bei Indienststellung der neuen Systeme - dem B–1 Überschallbomber, den MX–Raketen mit je 10 Sprengköpfen und den neuen Atom–U–Booten der „Ohio“–Klasse mit je 24 Raketen, von denen jede acht Sprengköpfe trägt - entsprechend viele alte Systeme verschrottet werden.

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