: Flexible Arbeitszeit verabschiedet
Paris (afp) - In einem parlamentarischen Schnellverfahren ist am Wochenende in Frankreich gegen den erklärten Willen von Staatschef Francois Mitterrand die umstrittene Neuregelung der Arbeitszeit verabschiedet worden. Wenige Stunden nach der Nationalversammlung nahm am Samstag auch der Senat mit den Stimmen der konservativen Mehrheit die Vorlage an, die in Form eines Zusatzantrags an ein anderes Sozialgesetz angehängt worden war. Mitterrand hatte seine Unterschrift unter eine entsprechende Verordnung verweigert. Die Debatte in der Nationalversammlung war stürmisch und dauerte 18 Stunden. Linke Abgeordnete bezeichneten das Vorgehen der Regierung als „Gewaltstreich“ und „Angriff auf die Arbeitnehmer“. Die Sozialisten wollen den Verfassungsrat anrufen. Die von der Linksopposition und den Gewerkschaften heftig kritisierte Neuregelung räumt den Unternehmen mehr Freiraum bei der Festlegung der Arbeitszeiten ein. Es ist künftig legal, die Beschäftigten eines Betriebes ohne Zahlung von Überstunden bis zu 44 Stunden pro Woche arbeiten zu lassen, solange die durchschnittliche Wochenarbeitszeit nicht 39 Stunden übersteigt.
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