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Außer Sacharow weiterer Gefangener in UdSSR freigelassen

Berlin (afp/dpa/taz) - Die sowjetische Regierung hat schon vor Andrej Sacharow und Jelena Bonner den oppositionellen Mustafa Dschemilew, der sich für die Krimtataren eingesetzt hatte, aus einem sibirischen Arbeitslager freigelassen. Der 43jährige Dschemilew soll nach Angaben seiner Freunde schon Anfang vergangener Woche seine Haftentlassung telefonisch bestätigt haben. Dschemilew, der insgesamt zwölf Jahre seines Lebens in Haft war, ist von einem Gericht in Magadan freigesprochen worden. Das Geric Stalins wegen „Verrat und Kolloboration“ kollektiv nach Zentralasien deportiert. Obwohl sie 1967 rehabilitiert wurden - neun Jahre nachdem der ehemalige Parteichef Chruschtschow ihre Deportation als Völkermord bezeichnet hatte -, durften sie bis heute nicht auf die Krim zurückkehren. Das Ehepaar Sacharow/Bonner wird am Dienstag gemeinsam nach Moskau zurückkehren. Sacharow hat, wie dies von dem russischen Exilschriftsteller Lew Kopelew bestätigt wurde, die Nachricht seiner Freilassung von Gorbatschow selbst erfahren. Der Kremlchef habe ihn aufgefordert, zurückzukommen und sich „patriotischen Tätigkeiten“ zu widmen. Diese Information steht im Gegensatz zu Interpretationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die davon wissen will, daß Sacharow in Moskau „keine der Sowjetobrigkeit mißliebigen Worte mehr sprechen werde.“

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