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„Handelskrieg“ - gegen die Demokraten?

■ US–Sanktionsdrohung gegen die EG: ein Versuch, die Reaganomics zu retten

Die Washingtoner Administration hat über Weihnachten ihrem Präsidenten einen netten kleinen Schachzug vorbereitet: Ronald Reagan verkündete „Strafzölle“ auf eine Reihe von Agrarprodukten aus der EG. „Vergeltung“ sei dies dafür, daß der EG–Beitritt Spaniens den von immerhin sieben mageren Jahren gebeutelten amerikanischen Farmern nun auch noch das Mais–Geschäft vermiest. Die horrenden Zölle von 200 befriedigende Einigung mit der EG über den 500 Mio. Dollar– Ausfall bei den US–Farmern erreicht würde. Das Publikum und auch die EG–Bürokratie reagierten wie programmiert. Daß jetzt aber alle Welt „Handelskrieg“ schreit, gehört mit zur Versuchsanordnung. Dramatisierung ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Denn das Szenario „Handelskrieg“ entpuppt sich bei näherem Hinsehen als multifunktionales Testfeld. Sicher geht es darum, wieweit die EG geschlossen und hart bleibt. Am Ende aber ist das Hemd dem Präsidenten näher als der Rock: Innenpolitisch gilt es, der demokratischen Kongreßmehrheit mit ihren traditionell protektionistischen Positionen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Demokraten sollen schon einen die Reagansche Wirtschaftspolitik in diese Richtung verändernden Gesetzentwurf in der Schublade haben. Georgia Tornow

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