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„Hitlers Mordgehilfen hielten Kohl aus“

Berlin (taz) - „Es ist kein Zufall, daß solche Äußerungen ausgerechnet von jenen politischen Exponenten kommen, die sich früher von den Mordgehilfen Hitlers haben aushalten lassen.“ Das erklärte der grüne NRW– Spitzenkandidat Otto Schily am Montag bei einer Wahlkampfveranstaltung zur Behauptung Kohls, es gebe in der DDR Konzentrationslager für politische Gefangene. Schily bezog sich darauf, daß der Großindustrielle Friedrich Flick sowohl das NS– Regime als auch CDU–Nachkriegspolitiker unterstützt habe. Während CDU–Politiker alsbald beschworen, die Kohl–Äußerung berühre selbstverständlich das Verhältnis zur DDR in keiner Weise (Windelen gestern: von einer Wende in der Deutschlandpolitik kann „keine Rede sein“), läßt die Erklärung des Ost–Berliner Anwalts Wolfgang Vogel, Verhandlungspartner beim Freikauf politischer Gefangener aus der DDR, den Schaden ahnen: „Seit 33 Jahren bin ich in der DDR als Rechtsanwalt tätig. Ich nehme es auf meinen Eid, daß es Konzentrationslager nicht gibt. Mir ist um das Erreichte und die weitere humanitäre Verständigung bange.“ KH Ein Fichtenbaum steht einsam Im Norden auf kahler Höh. Ihn schläfert. Mit weißer Decke Umhüllen ihn Eis und Schnee. Er träumt von einer Palme, Die fern im Morgenland Einsam und schweigend trauert Auf brennender Felsenwand. Heinrich Heine

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