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Zusammenschluß der philippinischen Rechten

■ „Koalition für demokratisches Handeln“ gegen Verfassungsentwurf und Friedensverhandlungen mit der Guerilla / Enrile federführend / Angriffe moslemischer Gruppe UNLF auf Mindanao / Aquino setzt Kommunalwahlen auf 24. August fest

Manila (ap - Gestern wurde der Zusammenschluß rechtsgerichteter politischer Kreise, darunter Anhänger des entmachteten früheren Staatschefs Ferdinand Marcos, zu einer „Koalition für demokratisches Handeln“ bekanntgegeben. Die oppositionelle Vereinigung wendet sich gegen die im Entwurf vorliegende neue Verfassung, über die im Februar abgestimmt werden soll, und gegen die Friedensverhandlungen der Regierung mit den kommunistischen Aufständischen. An der Pressekonferenz nahmen neben anderen der vormalige Verteidigungsminister Juan Ponce Enrile, der Generalsekretär der von Vizepräsident Salvador Laurel geführten UNIDO–Partei, Rene Espina und Arturo Tolentino teil, der bei der letzten Präsidentenwahl an der Seite von Marcos kandidiert hatte. Vizepräsident Laurel übergab der Präsidentin in der Kabinettssitzung am Mittwoch nach eigenen Worten eine Petition, in der Beschäftigte der Zeitung „Philippine Daily Express“ gegen die Übernahme des Blattes in staatliche Regie und die geplante Schließung noch im Januar protestierten. die Zeitung gehört dem UnternehmerRoberto Benedicto, gegen den wegen seiner Tätigkeit in der Marcos–Ära ermittelt wird. Von der philippinischen Insel Mindanao wurden gesternvier gleichzeitig vorgetragene Angriffe moslemischer Aufständischer gemeldet. Nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur sprengten die Angreifer vier Brücken, setzten Gebäude in Brand und lähmten den Verkehr. In der Agenturmeldung wurde die Islamische Befreiungsfront der Moros (MILF) für die Angriffe verantwortlich gemacht. Die MILF hat sich von einer größeren Rebellengruppe, der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF), abgespalten, die sich vor kurzem zu Friedensgesprächen mit der Regierung bereitgefunden hat. Vor den jüngsten Guerillaangriffen auf Mindanao hatte die MIFL laut Agenturbericht er klärt: „Die Stunde für die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten gegen die Regierung ist wieder gekommen.“ Die Angriffe begannen am Dienstag abend und wurden am Mittwoch morgen fortgesetzt. Es soll ein Todesopfer und 13 Verletzte gegeben haben. Die Regierung von Präsidentin Aquino hat gestern den 24. August als Termin für landesweite Kommunalwahlen festgesetzt. Rund drei Monate zuvor, am 11. Mai, soll ein neues Landesparlament gewählt werden. Der von einigen Kabinettsmitgliedern unterstützte Plan, beide Wahltermine zusammenzulegen, wurde aufgegeben.

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