: Zinstanz der Banken
■ Zum Widerstand der Banken gegen die Zinssenkung
Die Verbände von Sparkassen und Volksbanken waren die Blockiererfraktion. Sie kämpften bis zuletzt gegen die Leitzinssenkung durch die Bundesbank. Das Interesse des wirtschaftlichen Gemeinwohls können sie damit nicht uneingeschränkt beanspruchen. Der Bundesverband der deutschen Industrie z.B. bat dringend um eine Diskontsenkung. Die Banken betrieben also Interessenpolitik. Nun mag man sich fragen, warum sich die Banken ausgerechnet dagegen wehren, daß sie an billigeres Geld herankommen. Es ist dies vergleichbar mit dem Phänomen, daß die Ölkonzerne stets nur halbherzig gegen die OPEC– Preiserhöhungen, die sie selbst bezahlen mußten, vorgingen. Märkte, die tendenziell monopolisiert sind - das gilt für die Ölmärkte wie für den Bankenbereich - sind von den Anbietern am profitabelsten auszunehmen, je teurer die Rohstoffe sind. Ob Öl oder Geld: Anteilsmäßig fällt für sie dabei immer mehr ab, denn höhere Zinsen haben die Banken stets überproportional an ihre Kunden weitergeben können. Was waren das noch für herrliche Zeiten, als der Diskontsatz bei 7,5 die Weltmarktzinsen munter um die 20 AUTOR_________: Ulli Kulke
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen