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Trübe Aussichten bei Konjunkturentwicklung

■ Selbsteinschätzung der Wirtschaft signalisiert Verschlechterung / Insbesondere Verringerung der Exportchancen befürchtet / Bausektor in der Problemzone

München (ap/taz) - Aufmerksamerweise gab das IFO–Institut für Wirtschaftsforschung die Ergebnisse seiner neuesten Konjunkturumfrage bei deutschen Unternehmen erst zur Veröffentlichung frei, nachdem die Resultate des Wahltages TV–offiziös festgestellt waren. Die Aufhebung der Sperrfrist um 24.00 Uhr am 25. Januar enthüllte zur Geisterstunde, daß die bisherige und zukünftige Bundesregierung nicht mehr mit ungebrochenem Optimismus in der heimischen Wirtschaft rechnen kann. Die wirtschaftlichen Aussichten im verarbeitenden Gewerbe haben sich nach dem jüngsten IFO–Konjunkturtest im Dezember vorigen Jahres etwas verschlechtert. Hinsichtlich der Entwicklung in den nächsten Monaten äußerten sich die befragten Firmen pessimistisch. Das IFO– Institut berichtet, „Die Produktionspläne für die nächsten drei Monate lassen kaum Steigerungstendenzen erkennen“. Dies hänge offensichtlich mit einer ungünstigen Einschätzung der Exportchancen zusammen. Insbesondere auf dem Maschinenbaugebiet sowie dem Eisen–, Blech– und Metallwarenbereich würden die Entwicklungsaussichten und Exportchancen skeptisch beurteilt. Hingegen verzeichneten die Hersteller von Personenkraftwagen, von elektrotechnischen Artikeln, von Wohnmöbeln sowie die Bekleidungsindustrie eine erhöhte Nachfrage - alles Waren, deren Absatz stark von der Entwicklung der inländischen Kaufkraft, sprich: Lohn und Gehalt abhängt. Weiter verschlechtert habe sich im Berichtsmonat die wirtschaftliche Lage im Baugewerbe, hieß es in dem IFO–Bericht. Knapp zwei Drittel der Firmen bezeichneten ihre Auftragsbestände als „zu klein“. Die Gerätekapazitäten seien mit 60 Prozent ebenso ausgelastet gewesen wie im November. Die Produktionsbehinderungen durch das Wetter hielten sich in Grenzen. Nur 31 Prozent der Unternehmen hätten angegeben, daß die Bautätigkeit durch die Witterung beeinträchtigt wurde. Allerdings bezeichneten im Wohnungsbau 73 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als „schlecht“. Die wirtschaftliche Lage im Großhandel von Stahl über Elektrogeräte bis zu Nahrungs– und Genußmitteln hat sich im Dezember letzten Jahres spürbar gebessert. Wie es im IFO–Konjunkturtest weiter hieß, beurteilten die Firmen die Entwicklung in den nächsten Monaten jedoch skeptisch. Insbesondere ein stetig wachsender Lagerdruck bereite dem Großhandel Probleme. Im Einzelhandel wurden nach dem Bericht sogar die Vorjahresumsätze spürbar übertroffen. Nicht ganz zufrieden waren die Buchhändler mit ihrer Lage. geo

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