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Unerwünschte Eheschließung

Zürich (ap) - Die Zürcher Stadtregierung will eine Ehe zwischen dem in der Schweiz inhaftierten RAF–Mitglied Gabriele Tiedemann und dem 31jährigen Schweizer Journalisten Jan Matthias Morgenthaler verhindern. Der Stadtrat legte Einspruch gegen das Aufgebot der beiden Heiratswilligen ein. Wie der Rechtsreferent der Stadt Zürich, Rudolf Frey, erklärte, befürchten die Zürcher Behörden, daß die Heirat lediglich dem Zweck dienen solle, die Auslieferung Frau Tiedemanns an die Bundesrepublik zu verhindern. Das Aufgebot der Ehe zwischen der Angehörigen der RAF und dem ehemaligen Redakteur de Wochenzeitung wurde Ende Januar in Zürich veröffentlicht. Frau Tiedemann sitzt in Hindelbank im Kanton Bern zur Zeit eine 15jährige Zuchthausstrafe ab, nachdem sie im Dezember 1977 zusammen mit Christian Möller zwei Zöllner angeschossen und schwer verletzt hatte. Sie soll im kommenden Dezember an die BRD ausgeliefert werden, sobald sie zwei Drittel ihrer Strafe verbüßt hat. Dort wartet eine weitere Freiheitsstrafe von sechs Jahren und vier Monaten auf sie. Bei einer Eheschließung wurde Frau Tiedemann automatisch die schweizerische Staatsbürgerschaft erlangen und könnte dann nicht mehr ausgeliefert werden. Die BRD könnte allerdings in diesem Fall die Akten an die Schweiz übergeben, und Frau Tiedemann müßte sich erneut vor einem Schweizer Gericht verantworten.

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