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Meppen mag die Molke nicht

Hannover (taz) - „Alles im gesetzlichen Rahmen Mögliche“ will der Landkreis Emsland unternehmen, um den Transport von 150 Waggons mit radioaktivem Molkepulver auf ein Bundeswehrgelände nahe der Kreisstadt Meppen zu verhindern. Nach Auskunft des Emländischen Oberkreisdirektors Karl–Heinz Brümmer (CDU) prüft sein Haus zur Zeit, ob die Strecke der kreiseigenen Meppen–Haselünner–Eisenbahn, über die das Bundeswehrgelände an das Schienenentz angeschlossen ist, für den Transport des Molkepulvers gesperrt werden kann. „Falls für das Molkepulver keine Transportpflicht besteht“, sagte der Oberkreisdirektor gestern Mittag, „werden wir es nicht befördern.“ Der Oberkreisdirektor war am Montag abend von der Entscheidung des Bundesumweltministers informiert worden, die zur Zeit noch in Bremen und Köln stehenden 150 Waggons mit verstrahltem Molkepulver auf der Erprobungsstelle 91 der Bundeswehr in Meppen zwischenzulagern. Nach Ansicht des CDU–Kommunalpolitikers muß auch für das Molkepulver das „Verursacherprinzip“ gelten. „Das Zeug ist in Bayern produziert worden, da soll es auch wieder hin“, so Brümmer wörtlich. Der Landkreis Emsland sei durch den AKW–Bau bei Lingen und den „Bordwaffenübungsplatz“ bei Nordhorn, auf dem Flugzeuge aus ganz Europa ihre Waffen ausprobierten, bereits erheblich belastet. „Irgendwann“, sagte der Oberkreisdirektor, „ist es einfach mal genug.“ Der Umweltausschuß des Bundestages wird am Donnerstag zu einer Sondersitzung auf Antrag der SPD– Opposition zusammentreten, um die endgültige Beseitigung des Molkepulvers zu beraten. ü.o.

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