Sprengstoff–Lieferung aus Schweden an Iran

Berlin (ap/taz) - Der schwedische Waffenhersteller Bofors ist erneut in die Schlagzeilen geraten. Er soll nach Angaben des schwedischen Zolls etwa 400 Tonnen Sprengstoff nach Iran, Syrien und in andere Länder des Nahen Ostens geliefert haben. Da in Schweden der Export von Waffen in Krisenregionen verboten ist, waren als Bestimmungsländer Jugoslawien, Österreich und Italien angegeben worden. Von dort aus war der Sprengstoff und in den Nahen Osten verfrachtet worden. Nach Aussagen des Zolls sollen acht leitende Konzernbeamte von dem Schmuggel gewußt haben. Nachdem 1983 der Ingenieur Ingvar Bratt die Firma verlassen und danach den Behörden eine Reihe von Aussagen gemacht hatte, werden immer mehr illegale Aktivitäten des Konzerns aufgedeckt. Zuletzt war gegen Bofors ein Verfahren wegen illegaler Lieferung von mehreren Hundert Luftabwehrraketen an den Iran aufgenommen worden. Reinhard Wolff/ant