: DGB: Atom–Ausstieg, aber langsam
Bonn (dpa) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) setzt auf einen mittelfristigen Verzicht auf Kernenergie. Ein Sofortausstieg aus der friedlichen Nutzung der Atomkraft sei dagegen aus „ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen indiskutabel“. Das erklärte DGB–Vorstandsmitglied Michael Geuenich am Freitag. Bei einer energiepolitischen Klausur kam der DGB nach seinen Angaben zu dem Ergebnis, daß ein mittelfristiger Ausstieg zu relativ geringfügigen ökonomischen Belastungen, etwa in der Größenordnung von 1,5 bis 2,0 Pfennig pro Kilowattstunde, führen würde. Als Zeitrahmen nannte der Sprecher die Jahre 2000 bis 2010. Beschäftigungspolitisch sei ein Ausstieg vertretbar. Die Reaktorsicherheitskommission muß nach Auffassung der Gewerkschaften mit unabhängigen Wissenschaftlern besetzt werden und nicht mit Wissenschaftlern, die von den Betreibern der Kernkraftwerke abhängig seien. Ferner müsse die Strahlenschutzkommission so besetzt werden, daß alle gesellschaftlichen Gruppen, auch die Gewerkschaften, in ihr vertreten seien.
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