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Jeans–Fälschung

■ Etiketten–Schwindel von Levis–Jeans entlarvt

Bochum (taz) - Schade, schade - 15.000 nagelneue Jeans, Modell Levis 501, werden voraussichtlich vernichtet werden müssen. Die begehrten Hosen haben einen winzigen Makel: ein Etikett zuviel - „made in Turkiye“ neben dem Levis–Zeichen. Weil es in der Türkei keinen linzensierten Levis–Hersteller gibt, ist dies ein Fall von Etiketten– Schwindel für das Zollamt und den Lizenzhalter in Heusenstamm, der die Lieferung sofort beschlagnahmen ließ. Abnehmer wollte ein türkischer Importeur aus dem Raum Köln sein. Dessen Drängen nach Auslieferung der Sendung machte die Gelsenkirchener Zöllner, bei denen die Hosen bis zur Vorlage des Zollantrages zwischengelagert wurden, mißtrauisch. Sie informierten den Markeninhaber. Dessen Fälschungsexperte entlarvte den Schwindel schnell und sprach von einem alltäglichen Fall, der durch die große Beliebtheit der blauen Beinkleider recht häufig vorkomme. Das Interesse des Importeurs an der Sendung sei inzwischen zurückgegangen, ist aus Gelsenkirchen zu hören. Denn die Levis dürfen keine solchen mehr sein. Seit drei Wochen arbeitet ein türkisches Team täglich von neun bis 16 Uhr in einer provisorischen Nähstube im Zoll–Lager an der Aufgabe, die Levis–Merkmale zu entfernen und ganz normale Blau–Hosen aus den teuren Dingern zu machen. Das voraussehbare Ende der Gelsenkirchner Hosen–Fälschungen: Wenn sich kein zahlungskräftiger Kunde findet, wird das Zollamt sie vernichten. Corinna Kawaters

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