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AKWs vergraben „völlig absurd“

■ Reaktionen auf taz–Veröffentlichung zur „Beseitigung stillgelegter Kernkraftwerke durch Absenken in den geologischen Untergrund“ / Kopfschütteln und Ungläubigkeit

Berlin (taz) - Mit Ungläubigkeit bis Kopfschütteln haben Umweltverbände, Wissenschaftler und Energiepolitiker auf die taz–Veröffentlichung über das „Absenken stillgelegter Kernkraftwerke“ reagiert. Wie berichtet, läßt Forschungsminister Riesenhuber für 1,3 Mio. DM untersuchen, wie ausgediente AKWs an Ort und Stelle im Untergrund vergraben werden könnten (taz vom 5.3.). Der Energiewissenschaftler und frühere Atommanager Klaus Traube erinnerte an die alten Pläne zum Bau unterirdischer AKWs, gegen die sich die Atomlobby aus Kostengründen immer gewehrt habe. Es sei allerdings „vollkommen absurd, die Dinger hinterher zu versenken“. Der Bund Natur schutz kritisierte die Absenkungspläne als nicht verantwortbar. Die Hauptgefahr sei, daß Radioaktivität in das Grundwasser gelangen, und Trinkwasser und landwirtschaftliche Böden verseuchen könnte. Der Forschungsexperte der SPD, Wolf–Michael Catenhusen, glaubt, daß die eigenen Abriß– und Entsorgungskonzepte nicht mehr ernst genommen werden. Durch ein Vergraben der AKWs am jeweiligen Standort würden unkontrollierbar viele kleine Endlager in beliebigen geologischen Formationen geschaffen. Die Grünen in Bonn bezeichneten den Forschungsauftrag als „verzweifelten Versuch“, eine Lösung für die Beseitigung stillgelegter Atomkraftwerke zu finden. Das BMFT wies inzwischen darauf hin, daß man Absenktechniken bereits an anderen Gebäuden erprobt habe. So sei in West–Berlin vor fünf Jahren ein dreigeschossiges Umspannwerk „erfolgreich im Boden versenkt“ worden. man

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