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Gestern in der Frauenredaktion...

Komme ich gerade aus der Kantine, mit einem Stück köstlichen Kuchen in der Hand, verwickelt mich Kollegin Maria in ein Gespräch über Bäuche. Mustert mich liebevoll und spricht: „Du gehörst auch zu den Frauen mit Bauch.“ Wie bitte? „Ich meine bloß, Du bist da nicht ganz flach.“ Das weiß ich selber. Und? „Frauen mit Bäuchen haben sowas Altmodisches.“ Wieder ein liebevoller Blick auf meine Leibesmitte. „Also es gibt Frauen“, klärt mich meine Kollegin Maria auf, „die sind rundum dick, die haben keinen Bauch. Es gibt Frauen, die haben einen dicken Hintern und einen großen Busen und haben auch keinen Bauch.“ Schwärmerischer Blick. „Und dann gibt es Frauen, die haben schmale Schultern und einen schönen Busen, und, na ja, die haben eben einen Bauch.“ Und das sind die Altmodischen? Blödsinn, denke ich. Schweige um des lieben Friedens willen. Mein Bauch gehört mir. Ich laß mich doch nicht in so doofe Kategorien stecken. Nieder mit den Normen, schließlich bin ich Frauenredakteurin. Abends im Bett das unvermeidliche Grübeln. Dieses wunderbare „Ich fasse jetzt einen Vorsatz“. Betrachte am nächsten Morgen unsere Fotoredakteurin. Langbeinig ist sie, groß und schmal und kein bißchen Bauch. „Ach, das hat Dich beschäftigt, das mit den Bäuchen?“ Kollegin Maria lächelt ihr schönstes Lächeln, streichelt versonnen ihren Bauch. lu

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