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Maggies mißglückte Contra–Hilfe

■ Auch die Regierung Thatcher soll in US–Waffenlieferungen an die nicaraguanischen Contras verwickelt gewesen sein

Aus London Rolf Paasch

Nach einer Meldung der britischen Wochenzeitung Observer hat sich auch die britische Regierung an Waffengeschäften mit den Contras versucht. Der Zeitung zufolge sollte das britische Schiff „Silver Sea“ im Jahre 1985 sechs Überfahrten nach Costa Rica unternehmen, um Waffen im Werte von 18 Mio. Pfund (knapp 50 Mio. DM) an die Contras zu liefern. „Ich weiß“, so der Kapitän der „Silver Sea“ dem Observer gegenüber, „daß Frau Thatcher und Präsident Reagan von Beginn an mit der Sache zu tun hatten“. Doch gleich die erste Waffentour der „Silver Sea“ ging schief. Wegen schlechten Wetters mußte das Schiff den französischen Hafen von Brest anrufen, wo es wegen der nicht deklarierten Waffen an Bord gleich beschlagnahmt wurde. Das wahre Ziel des Waffen– Kutters wurde damals allerdings nicht bekannt. Weiteren Anzeichen deuten auf die Existenz mehrerer „Netzwerke“ britischer Ex– Geheimdienstler und deren Verwicklung in Waffengeschäfte mit den Contras und dem Iran. Bereits in der letzten Woche hatte der Observer enthüllt, die CIA plane den Kauf von Artillerie–Geschossen für die Contras bei den Belfaster Waffen– und Flugzeugproduzenten „Shorts“.

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