: Glasnost in der DDR vergriffen
■ Der Tschernobyl–Roman „Störfall“ von Christa Wolf ist bereits wenige Tage nach Erscheinen ausverkauft / Zweite Auflage geplant / Auch Gorbatschow–Rede vergriffen
Leipzig (ap/taz) - Das Tschernobyl–Buch „Störfall“ der DDR–Schriftstellerin Christa Wolf und die gedruckte Rede des sowjetischen Parteichefs Michail Gorbatschow vor dem Plenum des ZK der KPdSU im Januar sind in der DDR wenige Tage nach ihrem Erscheinen bereits wieder vergriffen. Der Direktor des Ost–Berliner Aufbauverlags, Faber, erklärte am Montag auf der Leipziger Buchmesse, der Verlag plane bereits eine zweite Auflage für Christa Wolfs Tschernobyl–Roman. In dem Roman schildert die Autorin die Meldungen über die Katastrophe und die Nachricht über eine Gehirnoperation des Bruders, die sie gleichzeitig erhält. Nach Ansicht Fabers wollte Christa Wolf „die mögliche Infamität der explosionsartigen Entwicklung der Wissenschaften“ aufzeigen. (In der BRD wird das Buch in 14 Tagen ausgeliefert.) Die erst jetzt im Ost–Berliner Dietz–Verlag erschienene ZK–Rede Gorbatschows vom Januar, in der er unter anderem sagte: Wir brauchen die Demokratie wie die Luft zum Atmen, ist nach den Worten des Verlagsdirektors Hennig „aus technischen Gründen“ so spät in der DDR erschienen: „Wir haben freudig und begierig Gorbatschows Rede aufgegriffen.“ e.u.
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