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Laut EG–Studie in 50 Jahren 1.000 Krebstote wegen Tschernobyl

London (afp/taz) - Süddeutschland, Griechenland und Norditalien sind einer Studie der britischen Strahlenschutzbehörde zufolge die am stärksten von der Reaktor–Katastrophe von Tschernobyl betroffenen Gebiete in der EG. In der gestern veröffentlichten Studie heißt es, von den rund 30 Millionen Westeuropäern, die vermutlich in den nächsten 50 Jahren an Krebs sterben werden, würden etwa 1.000 wegen Tschernobyl erkranken. Von den Bürgern der EG wurden die Menschen in Süddeutschland der höchsten Strahlung ausgesetzt. In dieser Region nahm jeder Erwachsene im Durchschnitt eine Dosis von 380 Mikrosievert auf, das sind 38 Millirem. In Griechenland wurde jeder Erwachsene mit durchschnittlich 30 mrem belastet, in Norditalien mit 20 mrem und in Großbritannien mit 5 mrem. In Ausnahmefällen seien in Süddeutschland 190 mrem erreicht worden. Die EG–Zahlen sind im Vergleich zu bisherigen ähnlichen Hochrechnungen sehr niedrig. Die Strahlenschutzkommission der BRD kam z.B. in ihrem Zwischenbericht nach dem Tschernobyl–Unfall zu dem Ergebnis, daß sich die Krebsrate in der Bundesrepublik in den nächsten 50 Jahren von 20 auf 20,2 Prozent erhöhen werde. Das entspricht 12.000 Krebstoten allein für die BRD. Die Gesellschaft für Strahlen– und Umweltforschung in Neuherberg hatte für bayerische Einwohner eine Strahlenbelastung durch Tschernobyl zwischen 70 und 100 mrem hochgerechnet, mehr als doppelt soviel wie die EG–Studie. Zum Vergleich: Die maximale Jahresdosis für Anwohner eines AKWs darf in der Bundesrepublik 30 mrem nicht übersteigen. -man–

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