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Keine Zensur von Schwulenzeitung

■ Paris: Verfahren gegen Gai–Pied eingestellt

Paris (taz) - Der französische Innenminister Charles Pasqua hat das Zensurverfahren gegen Frankreichs führende Schwulenzeitung Gai–Pied eingestellt. Wegen „sittlicher Gefährdung der Jugend“ hatte Pasqua vergangene Woche das Verbot von Gai–Pied, einem Fotomagazin und drei pornographischer Zeitungen angekündigt sowie fünf Sexblätter verboten. In der Öffentlichkeit war es zu einem Proteststurm gegen die Pressezensur gekommen. Dementgegen verteidigte Jacques Chirac die Rolle des Staates als Zensor. Er sei zwar nicht ein Vater des Schamgefühls, so der Premierminister, aber für ihn „hört die Freiheit dort auf, wo sie beginnt, die des anderen zu stören“. Bis auf Gai–Pied sind die anderen Zeitungen weiter vom Verbot betroffen. G.B.

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