piwik no script img

Sowjetischer Luftwaffenattache war Chef des Ariane–Spionageringes

Paris (afp) - Der stellvertretende Luftwaffenattache in der sowjetischen Botschaft in Paris, Waleri Konorew, soll der Chef des Spionagerings gewesen sein, der vor zwei Wochen in Frankreich ausgehoben wurde. Sechs weitere sowjetische Funktionäre in Paris sollen in die Spionageaffäre um die Europarakete Ariane verwickelt sein, hieß es. Die Identität Konorews wurde von der Pariser Tageszeitung Liberation enthüllt. Weiter sei ein Verbindungsoffizier des sowjetischen Militärgeheimdienstes GRU in den Fall verwickelt. Die Spione hätten sich nicht nur für die Produktionsstätten der Europarakete „Ariane“ in Rouen interessiert, sondern hätten auch verschiedene französische Betriebe für Spitzentechnologie anvisiert, darunter das Werk von Hispano–Suiza in Harfleur, wo Teile des luftgestützten amerikanischen Frühwarnsystems Awacs hergestellt werden, so berichtet die Zeitung. Der als mutmaßlicher französischer Chef des Rings festgenommene Pierre Verdier und seine aus Rumänien stammende Sekretärin und Ex–Geliebte Antonetta Manole waren dem Bericht nach die Schlüsselpersonen. Konorew sei ebenfalls Liebhaber der Rumänin gewesen. Er habe sie veranlaßt, aus dem staatlichen Statistischen Amt Dokumente zu fotokopieren. Verdier habe 1985 in der Sowjetunion Ludmilla Wargin kennengelernt. Die Ausreise sei ihr versprochen worden, wenn er für die Sowjetunion spionierte. Die Heirat Verdiers mit der Russin habe dann bei der Rumänin derartige Eifersucht ausgelöst, daß sie ihren Ex–Geliebten in einem Brief an das Amt des französischen Premierministers als Spion angezeigt habe.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen