: Dem Ingenieur fällts doch recht schwer
München (ap) - Deutsche Erfinder geraten im eigenen Lande immer mehr ins Hintertreffen. Nach den jüngsten Zahlen des Deutschen Patentamtes stammen nur noch 45 Prozent der Patente, die für den bundesdeutschen Markt angemeldet werden, von inländischen Anbietern. „Die deutsche Wirtschaft könnte langfristig in ihren Aktivitäten behindert werden, wenn ausländische Schutzanmeldungen Übergewicht gewinnen“, warnte der Präsident des Deutschen Patentamtes, Erich Häußer, am Montag bei der Vorlage des Jahresberichts für 1986 in München. Allein bei der Entwicklung von Industrierobotern habe die Bundesrepublik ihre Position erheblich ausgebaut. Vor allem Japaner und Amerikaner drängten weiter auf den bundesdeutschen Markt. Sie hätten bei den Schwerpunkten der Erfinderaktivitäten wie Kameratechnik, automatische Schaltungen oder elektronischen Musikinstrumenten eine deutliche Vorrangstellung. Im vergangenen Jahr wurden dem Bericht zufolge beim Deutschen Patentamt mit rund 43.500 Neuanmeldungen rund 1.700 Patente weniger eingereicht als 1985. Obwohl die ausländischen Bewerber insgesamt ein deutliches Übergewicht hätten, sei die Zahl der inländischen Anmeldungen mit rund 32.200 relativ konstant geblieben. Die meisten Entwicklungen fielen in die Bereiche Messen und Prüfen sowie Fahrzeugbau im allgemeinen. Am erfindungsreichsten unter den Bundesbürgern waren nach wie vor die Baden–Württemberger, von denen 76 von 100.000 Einwohnern ein Patent anmeldeten.
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