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CIA organisiert Sabotageaktionen

■ Auf US–Stützpunkten ausgebildete Kommandos werden für Aktionen in Nicaragua eingesetzt / Miskitos entführten Arbeiter / Ausschüsse des US–Kongreß waren unterrichtet

Managua (afp/ap) - Der US– Geheimdienst CIA schickt Luftlandekommandos nach Nicaragua, um dort Sabotageoperationen durchzuführen. Das schrieb die Zeitung The Miami Herald am Mittwoch unter Berufung auf Regierungsquellen in Washington. Diese Kommandos seien auf US–Stützpunkten ausgebildet worden. Ihr Einsatz werde von führenden CIA–Mitgliedern von El Salvador, Honduras sowie Schiffen vor den Küsten Nicaraguas aus gesteuert. Die Geheimdienstausschüsse des US–Kongresses seien über diese Informationen unterrichtet worden. Der CIA habe ihnen versichert, daß keine US–Amerikaner, auch keine CIA–Agenten, an diesen Aktionen auf nicaraguanischem Boden beteiligt seien, so das Blatt weiter. Nicaraguanischen Quellen zufolge, heißt es im Miami Herald weiter, hätten in den USA ausgebildete Kommandos in den letzten zwei Wochen in Nicaragua mindestens sieben Hochspannungsmasten gesprengt, wodurch die Stromversorgung weiter Teile des Landes unterbrochen worden sei. Es sei jedoch nicht sicher, ob diese Anschläge von den besagten Luftlandekommandos verübt wurden. Eine Gruppe von Miskito–Indianern hat nach Angaben der Regierung in Managua am Wochenende bei einem Überfall auf einen Konvoi 50 Personen, darunter 30 Arbeiter eines staatlichen Unternehmens, entführt, die an einem forstwirtschaftlichen Programm in der Urwaldgegend im Nordosten des Landes gearbeitet hätten. Bei den Entführern handelt es sich um Mitglieder der KISAN. Diese hat sich gespalten in einen Teil, der sich an den Verhandlungen der Sandinisten über ein Autonomiestatut für die ethnischen Minderheiten an der Atlantikküste beteiligt, und einen anderen Teil, der an der Seite der FDN– Contra Krieg gegen die Regierung in Managua führt. Die Entführer, die von nicaraguanischen Regierungssoldaten verfolgt würden, seien in Richtung der honduranischen Grenze geflüchtet und hätten dabei Frauen und Kinder freigelassen, hieß es in Managua.

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